buchsbzünsler

Der Buchsbaumzünsler ist auch in Mittelbiberach und Reute angekommen – beobachten,  Maßnahmen ergreifen, aber bitte keine Panik!

Nachdem vor einigen Jahren die ersten Raupen im westlichen Landkreis Biberach gesichtet wurden, ist der Buchsbaumzünsler inzwischen auch bei uns angekommen. Zunächst meist unbemerkt fressen die Raupen im inneren und unteren Bereich der Pflanzen. Aufmerksam wird man meist erst, wenn nur noch braune Blattrippen oder versponnene Zweige mit den typischen grünen Kotkrümeln zu erkennen sind.

Was kann ich tun? Ist der Buchsbaum noch zu retten?

Wie bei allen Bedrohungen hilft nie eine Maßnahme alleine. Durch einen Rückschnitt können Eiablagen, Puppen und Raupen entfernt werden. Jedoch nimmt man der Pflanze dabei auch noch intakte Blätter zu einem Zeitpunkt, wo er an anderer Stelle welche verliert, weshalb in dem Fall besser auf den normalen Pflegeschnitt verzichtet werden sollte. Durch Pheromon-Fallen fängt man zwar Falter, aber sie dienen v.a. um den Befallsdruck überhaupt abschätzen zu können. Aus den Eiablagen der Falter schlüpfen dann die Raupen, die den großen Schaden anrichten. Diese können von Hand abgesammelt werden oder mit einem Hochdruckreiniger herausgesprüht werden. Auch mit dem biologischen Mittel „Bacillus thuringiensis“, das die Raupe fressen muss, kann man gegen den Schädling vorgehen. Innerhalb weniger Stunden hören sie auf zu fressen und sterben letztlich an „Durchfall“. Zu weiteren im Haus- und Kleingarten zugelassenen Spritzmitteln beraten die Fachhändler. Die Raupen verpuppen sich und können als solche wiederum von Hand herausgekämmt werden. Bei großen Pflanzen oder Hecken hat so mancher Gartenbesitzer aber auch aufgegeben und gerodet. Unterstützung bekommen wir allerdings auch von Gartenvögeln, die v.a. zur Brutzeit ihren Speiseplan mit den Raupen erweitern – steigt die Anzahl der Schädlinge, gibt es viel Futter für die Nützlinge und diese können sich dadurch stärker vermehren. Da eine solche Dynamik immer zeitversetzt wirkt, brauchen wir Menschen ein wenig Geduld und Zurückhaltung.

Schnittgut sollte in verschlossenen Säcken in den Restmüll oder zu Sammelstellen gebracht werden, wo eine schnelle Verarbeitung und mit hohen Temperaturen garantiert ist.

Der Buchsbaum kann auf jeden Fall wieder durchtreiben und durch Düngung und Wässern dabei unterstützt werden.

Wieviel Pflanzenschutz und welchen man betreiben kann und will, muss jeder Gartenbesitzer selbst entscheiden. Wenn wir alle im eigenen Garten und auf den Gräbern der Friedhöfe aufmerksam dagegen halten, können wir eine weitere, epidemieartige Ausbreitung vielleicht in Zukunft vermeiden – wir werden aber wohl mit dem Buchsbaumzünsler leben lernen müssen wie mit Blattläusen und wir dürfen gespannt sein – wie die Natur selbst sich darauf ein- und umstellt, z.B. durch Gegenspieler und Nützlinge.

Antje Beducker

Ein hilfreicher Link: https://www.buchsbaumzuensler.net/

Foto: pixabay Thomas B.

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